Im Gegensatz zu anderen Schulabschlüssen (z.B. A-Levels oder IB) ermöglicht das Abitur grundsätzlich den Zugang zu allen Studiengängen an allen Universitäten und Hochschulen in Deutschland – und zwar unabhängig davon, in welchen Fächern die Abiturprüfung abgelegt wurde, da der 3-jährige Oberstufenunterricht eine breite und vertiefte Allgemeinbildung vermittelt und so optimal auf die „allgemeine Hochschulreife“ sowie fachunabhängige Studierfähigkeit vorbereitet. Auch im Ausland ist das deutsche Abitur hoch anerkannt.
Die Förderung des kritischen Denkens, der Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler, ein hoher fachlicher Anspruch und wissenschaftspropädeutisches Arbeiten sind die bestimmende Elemente der gymnasialen Oberstufe und legen die Basis für Studierfähigkeit und erfolgreiches lebenslanges Lernen und Arbeiten. Gerade die Ausgestaltung der gymnasialen Oberstufe in Bayern setzt dies in speziellen Formaten auch über den regulären Fachunterricht hinaus um und greift zudem Forderungen der Wirtschaft nach einer noch stärker an Schlüsselkompetenzen orientierten Ausbildung junger Menschen auf: Wissenschaftsorientiertes Arbeiten: in den „W-Seminaren“ sowie der „Wissenschaftswoche“ in Klasse 11 erlangen Schülerinnen und Schüler fachübergreifende Kompetenzen, um ein wissenschaftliches Studium zu bewältigen und durch eine fragende und kritische Grundeinstellung Wissenschaft und Persönlichkeit zu befördern. Ganz konkret lernen sie eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben, mit allem was dazu gehört: Recherche, kritisches Hinterfragen, Zusammenfassen, formulieren, Zitieren, Bibliographieren und vieles mehr. Sehr nützliche Kompetenzen, wenn man ein Studium aufnimmt.
Projektarbeit: das „P-Seminar“ in der 11. Klasse dient einerseits der projektbezogenen Studien- und Berufsorientierung und stellt andererseits die Projektarbeit, wie sie in der heutigen Berufswelt in vielen Bereichen die Norm bildet, in den Fokus. So organisieren die Schülerinnen und Schüler möglichst selbstständig ein gemeinsames Projekt, das ihnen vielfältige Möglichkeiten bietet, die eigenen Interessen und Stärken zu entdecken, zu erproben und zu konkretisieren. Sie übernehmen dabei projektspezifische Rollen, reflektieren ihren Beitrag zur Projektarbeit und sammeln dabei wichtige Erfahrungen, die sie in ihrer beruflichen Orientierung weiterbringen. Auch lernen sie rundlagen des Projektmanagements als bedeutende Methode der modernen Arbeitswelt kennen und erhalten durch die Zusammenarbeit mit externen Partnern Einblicke in die Realität der Berufswelt.
Studien- und Berufsorientierung: Mehrere Module, die ihren Abschluss in der Oberstufe finden, fördern und vertiefen die Berufsfindungskompetenz, d.h. der Fähigkeit, eigenständig eine reflektierte Berufswahlentscheidung zu treffen. Mit den Inhalten der allgemeinen Studien- und Berufsorientierung (z.B. Praktika, Berufs-informationsabende, Bewerbungstraining, Selbstkompetenztests u.Ä.) setzen sich die Schülerinnen und Schüler überwiegend im Modul zur beruflichen Orientierung in der Jahrgangsstufe 9 und im Aufbaumodul zur beruflichen Orientierung in den Jahrgangsstufen 12 und 13 auseinander.